Traumzeitmonde (German Edition) by Reiter Sven Edmund

Traumzeitmonde (German Edition) by Reiter Sven Edmund

Autor:Reiter, Sven Edmund [Reiter, Sven Edmund]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science-Fiction & Fantasy
Herausgeber: Adebor Verlag
veröffentlicht: 2013-10-19T22:00:00+00:00


Meine Augen sind die Steine

Ich fühle die Welt durch die Steine

Lasst meine Gedanken nicht dort, wo mein Volk starb

Bringt mich weit weg

Lasst die Steine reisen durch die ewige Nacht

Lasst die Steine reisen zu den Sternen

Lasst die Steine

reisen

Die Worte taten ihre Wirkung auf die Zuschauer. Noch Sekunden nachdem der Film endete, konnte man die Ergriffenheit der Anwesenden regelrecht spüren.

Scott räusperte in die eingetretene Stille hinein: »Wie Sie sehen, haben wir Herrn Djungary zu nichts gezwungen. Es war das Zusammenspiel des visionären Wissenschaftlers und des parabegabten Aborigines, welches dieses Unternehmen aus der Taufe hob. Mister Djungary wurde im Folgenden über alle Schritte der Mission bis ins kleinste Detail informiert und wusste über alle geplanten Aktionen Bescheid. Seit über zehn Jahren ist er nun in Gedanken da draußen unterwegs, während sein Körper hier an das Bett gefesselt ist. Die Gedankenbrücke funktioniert und er berichtet uns wie geplant über das äußere Sonnensystem.

Wichtig zu vermerken ist: Mister Djungary bestand darauf, dass Aden ein College besuchen sollte. Da während des Fluges sehr lange Zeiträume ohne Aktion und ohne Übersetzungsbedarf eintreten würden, entschieden wir uns für das College in Sydney, das eine optimale Förderung für begabte Aborigines bot. Während die Sonden im Bereich des Jupitersystems flogen, kam Aden nach Pasadena. Wie gewohnt, machte er dabei einen optimalen Übersetzerjob. Aktuell sollte er uns bei den Übersetzungsarbeiten für die Anflugphase an Neptun helfen. Und damit kommen wir zu unserem Hauptproblem.«

»Moment mal, Moment! Nicht so schnell!«, warf Steven ein. »Wir … oder zumindest ich, haben ebenfalls ein Hauptproblem. Nehmen wir einmal an, es stimmt alles, was Sie uns vorgestellt haben. Warum unterliegt das Projekt einer solchen Geheimhaltung? Warum spielen Sie nicht mit offenen Karten?«

Bevor Scott antworten konnte, schaltete sich Dyce in den Wortwechsel ein: »Eine berechtigte Frage, Mister Winstone, für die die Antwort jedoch auf der Hand liegt. Wir haben es hier mit einem übersinnlichen Phänomen zu tun, welches sich jeglicher Logik und jedem menschlichen Erfahrungsschatz entzieht. Was glauben Sie, was in der Weltöffentlichkeit passiert, wenn bekannt wird, dass eines der größten Forschungsprojekte der Menschheit auf einem australischen Voodoo-Zauber basiert? So etwas lässt sich beim besten Willen nicht vermitteln. Wir haben uns damals auf diese Geschichte eingelassen und ich füge dazu, was meine Person anbetrifft, eher widerwillig. Aber nur unter der Voraussetzung, dass der eigentliche Hintergrund der Mission erst veröffentlicht wird, wenn wissenschaftlich greifbare Ergebnisse ermittelt wurden.«

Steven gab so schnell nicht auf und setzte nach: »Aber wenn Sie keine wissenschaftliche Erklärung haben, warum lassen Sie sich dann auf ein solches Unterfangen ein?«

Darauf antwortete Scott: »Steven, Sie haben sich intensiv mit den äußeren Planeten unseres Sonnensystems beschäftigt. Die faszinierendsten und spannendsten Orte des Systems sind dort die Ihnen bestens bekannten Monde. Sie kennen die Cassini-Mission zum Saturnsystem mit dem Huygens-Lander, der zwar auf Triton aufsetzte, aber lediglich ein einziges Foto zur Erde übermittelte. Sie wissen genau, dass ins äußere Sonnensystem auf Jahrhunderte keine bemannte Weltraummission möglich sein wird. Denken Sie an die Mission zum Halleyschen Kometen und die Zeiträume von über zehn Jahren, die zur Auswertung einer solchen Mission notwendig sind. Welch ein Unterschied zu einem denkenden Wesen, das die Umwelt eines Mondes erspüren kann.



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